12. August 2019

Fruchtfliegen teilen einen erheblichen Anteil ihrer Gene mit Menschen, was sie zu guten Modellen macht, um menschliche Krankheiten und das Altern zu studieren. Da Fruchtfliegen normalerweise etwa zwei Monate leben, ist ihre Lebensdauer leicht zu messen.
Fruchtfliegen mit einer Mutation, die als E(z) bekannt ist, zeigten eine Lebensdauerverlängerung von 22-23 % im Vergleich zu Fliegen ohne die Mutation. Die Forscher hatten daher das Ziel, herauszufinden, welche Gene oder Funktionen die E(z)-Mutation kontrollierte, um die Lebensdauer der Fliegen zu verlängern.
Die Forscher züchteten einen Stamm der Fruchtfliegen, bei dem das E(z)-Gen teilweise unterdrückt war. Durch eine genomweite Transkriptomanalyse wurde festgestellt, dass die Expressionsniveaus von 239 Genen verändert waren. Viele der Gene waren an Stoffwechsel, Immunantwort und Proteinsynthese beteiligt. Die Gene machten die Fliegen auch widerstandsfähiger gegen oxidativen Stress. Anschließend wurden die Fliegen hohen Temperaturen ausgesetzt, wobei festgestellt wurde, dass die E(z)-Mutanten eine höhere Hitzebeständigkeit als die normalen Fliegen aufwiesen. Interessanterweise wurde auch gezeigt, dass die E(z)-Mutanten fruchtbarer waren.
Die nächste Zielsetzung der Wissenschaftler besteht darin, die Lebensspanne der Fliegen weiter zu verlängern, indem sie sie unterschiedlichen Bedingungen aussetzen. Aufgrund der Ähnlichkeiten in den genetischen Profilen von Menschen und Fruchtfliegen könnte das Verständnis darüber, wie diese Gene längere Lebensspannen bei Fruchtfliegen fördern, möglicherweise auf den Menschen angewendet werden.